Nachhaltigkeitshaushalt und Nachhaltigkeitsrendite

Die Steuerung und das Management der an Nachhaltigkeitszielen orientierten Transformation der Kommunen sind nicht nur eine Frage hinreichender Budgets. Vielmehr müssen entsprechende Prozesse mit geeigneten haushalterischen Instrumenten flankiert werden. In den vergangenen Jahren wurden bereits erste Erfahrungen mit sogenannten Nachhaltigkeitshaushalten gesammelt. Mit dem nun vom Difu entwickelten Instrument der „Nachhaltigkeitsrendite“ sollen Kämmereien und Finanzdezernate dazu befähigt werden zu bewerten, wie haushalterische Aufwendungen für transformationsrelevante Investitionen in unterschiedlichen Beschaffungsvarianten auf die Nachhaltigkeitsziele einzahlen und wie sich dies im Verhältnis zu den Lebenszykluskosten der Investition darstellt. Das Ergebnis dieser Bewertungen soll den Finanzverantwortlichen vor Ort als möglichst valide Argumentationshilfe in den politischen Haushaltsverhandlungen dienen.

Bei der Entwicklung des Instruments der Nachhaltigkeitsrendite wurde auf eine einfache Handhabbarkeit für die tägliche Arbeit in den Kämmereien geachtet. Im Mittelpunkt steht deshalb ein SDG-Bepunktungs- und -Indexierungsansatz, der für ausgewählte Investitionsvorhaben von Kommunen in Gestalt eines Excel-Tools zur Verfügung steht. Damit können Teilrenditen für die ökologische, soziale und ökonomisch-haushalterische Dimension von Investitionsvorhaben ermittelt werden. Die Gewichtung der so generierten Renditewerte verbleibt damit alleine im Ermessensspielraum der politisch verantwortlichen Akteure, die entscheiden müssen, ob sie bei Investitionsvorhaben ökologischen und sozialen Erwägungen womöglich einen Vorrang vor ökonomisch-haushalterischen Effizienzkriterien einräumen wollen.