Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe,

Wegweiser ins Arbeitsleben. Kooperationsmodelle und Integrationsstrategien beim Übergang von der Schule in den Beruf

Cover: Wegweiser ins Arbeitsleben. Kooperationsmodelle und Integrationsstrategie

Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe, Bd. 68, 2008, deutsch, 260 S., Deutsches Institut für Urbanistik 2008

ISBN: 978-3-931418-75-5
Printausgabe vergriffen

Inhalt

Bei der Umsetzung der Leistungen nach SGB II (Grundsicherung für Arbeitssuchende) für Jugendliche gibt es in der Praxis noch vielfältige Probleme. Die Kooperation der SGB II-Träger und die Kooperation zwischen den Jugendämtern und den ARGEn funktioniert bisher nicht wie erforderlich. Unterschwellig existiert ein systemischer Konflikt zwischen Jugendhilfe und Arbeitsagentur und es stellt sich die Frage:

Was ist mit der Einführung des SGB II eigentlich noch "originär" Jugendhilfeaufgabe?

Zielsetzung der Tagung war es, darüber zu diskutieren, wie Kooperation in der Praxis effektiv und wirkungsvoll funktionieren kann, insbesondere mit Blick auf das Zusammenwirken der verschiedenen Jugendhilfeleistungen mit den Eingliederungsvereinbarungen der SGB II-Träger. Einigkeit bestand im Vorfeld der Tagung darüber, dass die Qualität der Eingliederungsvereinbarungen verbessert werden muss, die ARGEn besser darüber informiert sein müssen, welche Hilfe zur Erziehung, welche Art der Sozialarbeit möglich ist, und dass umgekehrt die ARGEn die Jugendhilfe besser über ihr Leistungsspektrum informieren müssen.

D.h., im Mittelpunkt der Tagung stand das lokale Übergangsmanagement.

Nimmst Du jemanden, wie er ist,

wird er bleiben, wie er ist;

aber gehst du mit ihm um,

als ob er wäre, was er sein könnte,

so wird er zu dem werden,

was er sein könnte.


(Johann Wolfgang von Goethe)

Diskutiert wurde u.a. darüber, welche wirksamen Kooperationsstrategien im Einzelfall und bezogen auf verschiedene Zielgruppen (z.B. Suchtabhängige oder Schulverweigerer) entwickelt und die Strukturen generell für Kooperation verbessert werden können. Und, dass es in diesem Zusammenhang wichtig ist herauszufinden, wer mit welchen Ansätzen der Begleitung des Übergangs von der Schule in den Beruf "unterwegs" ist.

Wie beeinflusst die Schule die Berufsfindung Jugendlicher?

Wie kann man Jugendliche ausbildungsfähig machen?

Was sind die Anforderungen, auf die sich Jugendliche einstellen müssen? Was sind die Marktperspektiven?

Welche Bewältigungsstrategien brauchen Jugendliche und müssen sie das Risiko des Scheiterns mit einplanen? Wie stellen sich die ARGEn darauf ein (marktnah/marktfern)?

Welche Integrationsstrategien gibt es laut SGB II?

Wie funktioniert das Zusammenwirken zwischen Berufsberatung und Persönlichem Ansprechpartner?

Wie umgehen mit "verschwundenen Jugendlichen"?

Wie Integration von Migranten leisten?

Zentrales Anliegen des Gesetzes ist "die Leistung aus einer Hand".

Auf der Tagung wurde diskutiert, wie eine gemeinsame Maßnahmeplanung, orientiert an den Lebenslagen der Jugendlichen, funktioniert und wo hierfür in der Praxis ein zentraler Ort ist, um die Verweisungspraxis der Ämter und Einrichtungen aufzuheben und Maßnahmen bzw. Übergänge rechtskreisunabhängig zu gestalten, damit ein gutes Übergangsmanagement gelingen kann.

Aus dem Inhalt

Eröffnung und Einführung in das Tagungsthema:

BRUNO PFEIFLE, Stadtjugendamt Stuttgart

Was heißt es heute, berufliche Übergänge selbst gestalten zu müssen oder zu dürfen?

Ein subjektorientierter, biografischer Blick auf Bewältigungsanforderungen und -strategien chancenarmer junger Frauen und Männer

DR. ANDREAS WALTHER, Institut für regionale Innovation und Sozialforschung – IRIS e.V., Tübingen

Übergangswege von der Schule in Ausbildung und Beruf - Herausforderungen für ein regionales/lokales Übergangsmanagement

DR. FRANK BRAUN, Deutsches Jugendinstitut e.V., München; BIRGIT REIßIG, Deutsches Jugendinstitut e.V., Außenstelle Halle

Wo klemmt's (immer) noch? Wo sind Erfolge zu erkennen?

Was ist nach wie vor noch nicht gut gelöst?

  • Aus Sicht des Jobcenters: PETRA WALLNER-RÜBELING, Rhein-Main Jobcenter GmbH, Frankfurt/Main
  • Aus Sicht der Schule: OTHMAR NICKEL, Oberschule Bernau bei Berlin
  • Aus Sicht der Jugendhilfe: REINHARD MACH, Landkreis Ludwigslust
  • Aus Sicht einer ARGE: PHILIPP SCHÄFER, ARGE Dresden

Foren

  • Forum 1: Den beruflichen Übergang am Startplatz Schule gelingend gestalten

    Mit Input-Beiträgen von: MICHAEL GOEDEKE, Arbeitsstiftung Hamburg; KLAUS-MICHAEL SOLF, Landesschulbehörde Braunschweig, Generalie Berufsorientierung
  • Forum 2: Kooperation + Finanzierung an der Schnittstelle Erziehungshilfen - Jobcenter U 25

    Mit Input-Beiträgen von: PETRA WALLNER-RÜBELING; DR. HEIKE FÖRSTER, Stadtjugendamt Leipzig; CHRISTINE WESTPHAL, ARGE Leipzig
  • Forum 3: Wie Jugendberufshilfe offensiv steuern und gestalten nach Hartz IV?

    Mit Input-Beiträgen von: PETER WALBRÖL, Jugendberufshilfe Düsseldorf gGmbH; MICHAEL HABERKORN, Berliner Verband für Arbeit und Ausbildung (bvaa)
  • Forum 4: "Wir sind nicht für dich zuständig, da musst du dort hingehen…"

    Mit Input-Beiträgen von: BERNHARD NAGEL, Jugendamt Düsseldorf; STEFAN FISCHER, Stadtjugendamt München; EVA SCHIEßL, Schul- und Kultusreferat der Landeshauptstadt München
  • Forum 5: Steuerung - Gesamtfördersystem U25

    Mit Input-Beiträgen von: DR. CLAUDIA DAIGLER, Jugendamt Stuttgart; PHILIPP SCHÄFER, ARGE Dresden

Integrationsstrategien + die Möglichkeiten des SGB II

MARTIN LIENEKE, Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg

Was interessiert Jugendliche der Markt? Und welche Angebote findet die Jugendberufshilfe, die quer zu den "Marktlogiken" liegen?

PETER WALBRÖL

Arbeitsgruppen

  • AG 1: Wie sehen gute Lösungen für schulmüde Jugendliche/Schulverweigerer aus, die an deren Potenzialen ansetzen?

    Mit Input-Beiträgen von: REINER MÜLLER, Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V., Berlin; KARL ANTONY, Pestalozzi-Fröbel-Haus, Berlin; DR. MICHAEL FRANZKE, Zukunftswerkstatt e.V., Leipzig
  • AG 2: Konzepte für den Übergang von der Schule in den Beruf für junge Menschen mit Migrationshintergrund

    Input: LUTZ KLEIN, Integrationsdezernat Frankfurt am Main
  • AG 3: Neue Wege für Jungs - Das Ende der Normalarbeitsbiografie und Konsequenzen für Konzepte in der Arbeit zu beruflichen Übergängen und Bewältigungsaufgaben für chancenarme junge Männer

    Input: JENS SCHMIDT, Arbeit und Leben Hamburg
  • AG 4: Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Jobcenter U25 in Fällen, in denen die Jugendlichen nicht erreicht werden bzw. nicht mehr kommen (distanzierte und "verschwundene" Jugendliche)

    Mit Input-Beiträgen von: DIETER MARTENS UND DR. GABRIELE GALLUS-JETTER, Jugendamt des Bezirksamtes Berlin-Neukölln; DAGMAR DEUTSCHMANN-TEMEL UND VEYSEL CALIÖREN, Verbundprojekt "Move", Berlin; MARTIN LIENEKE
  • AG 5: Zwischen Jugendhilfe und Arbeitsmarkt: Welche Art der Übergangsbegleitung können Jugendsozialarbeit und Jugendberufshilfe als Teil der Jugendhilfe leisten?

    Input: ANNEROSE RAITH, Amt für kommunale Jugendarbeit, Regensburg

Beobachtungen aus den beiden Tagen - und wie geht es weiter?

  • Aus Sicht der Kinder- und Jugendhilfe: DR. CLAUDIA DAIGLER
  • Aus Sicht der Bundesagentur für Arbeit: CHANTELLE KUDONOU, Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
  • Aus Sicht der Kommunen: REGINA OFFER, Deutscher Städtetag, Berlin
  • Aus Sicht der ARGEn: KLAUS SIEGEROTH, Arbeitplus in Bielefeld GmbH

Literaturhinweise

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